Nur eine Woche nachdem Herbert Schalthoff auf Hamburg 1 mit Dietrich Wersich (Staatsrat Gesundheitsbehörde), Michael Neumann (Chef der SPD-Bürgerschaftsfraktion), Wolfgang Poggendorf (Geschäftsführer Hamburger Tierschutzverein) und Michael Rockel (Vorsitzender der IG Hundefreunde e.V. und Mitglied der Hunde-Lobby Hamburg) das Thema Leinzwang in seinem Live-Talk diskutiert hatte, machte er die Frage „Alle Hunde an die Leine?“ erneut zum Thema seiner Sendung „Schalthoff live“. Am 12. April 2005 kamen neben Dr. Andreas Dressel (innenpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion) und Michael Fuchs (tierpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion) gleich zwei Hundehalterinnen zu Wort: Angela Wierig (Sprecherin der Initiative doggy-x) und Jule Thumser (Pressesprecherin der Hunde-Lobby Hamburg und Mitglied der IG Hundefreunde Niendorf).
Während die beiden Volksvertreter sich eindeutig für die Leine und die Einhaltung der bestehenden Hamburger Hundeverordnung und der Grünanlagenverordnung aussprachen, machten die beiden Hundevertreterinnen deutlich, dass sie sich im Zweifelsfalle eher an das Bundes-Tierschutzgesetz hielten, als der – in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zum Schutze der Grünanlagen (!) in Kraft getretenen – Grünanlagenverordnung Folge zu leisten. Bestand unter den Diskussionsteilnehmern weitestgehend Einigkeit über Chip und Haftpflicht, so gingen die Meinungen bezüglich eines generellen Leinenzwangs weit auseinander und die beiden Damen machten eindringlich deutlich, dass die Leine nicht zwangsläufig zu mehr Sicherheit der Bürger – insbesondere der Kinder – führen werde. Die folgerichtige Idee von Herbert Schalthoff, im Interesse der schwächsten Verkehrsteilnehmer auf allen Straßen der Hansestadt Tempo 30 einzuführen, traf bei den Politikern allerdings nur auf wenig Gegenliebe.
Paroli: Krach um Kot und Köter
Im Anschluss an „Schalthoff live“ diskutierten auch Gabi Bauer und Susanne Stichler in ihrer Sendung „Paroli“ auf N3 das Thema Leine. Ihre Gäste: Michael Neumann (Chef der SPD Bürgerschaftsfraktion) und Thomas Schröder (Geschäftsführer des Bundes-Tierschutzverbandes). Während Schröder seiner Rolle als „oberster Tierschützer“ tatsächlich gerecht wurde und vor laufenden Kameras eine wesentlich bessere und überzeugendere „Figur“ machte als Wolfgang Poggendorf (Geschäftsführer Hamburger Tierschutzverein) eine Woche zuvor bei Schalthoff, „betete“ Neumann erneut seine hinlänglich bekannten Forderungen nach einem generellen Leinenzwang zum Schutze der Kinder herunter.
Als Gast im Publikum vertrat Katharina von der Leyen (Hundebuchautorin, Halterin von vier Hunden und Sympathisantin der Hunde-Lobby Hamburg) – begleitet von ihrer Königspudel-Hündin Luise – die Position der verantwortungsbewussten Hamburger HundehalterInnen, die sich dieser Tage einer Flut von Anfeindungen durch „Hunde-Hasser“ ausgesetzt sehen.
Wie sich nach der Sendung herausstellte, zählt Gabi Bauer nicht unbedingt zu den ausgewiesenen Hundefreunden (das Gegenteil scheint der Fall zu sein). So war es denn auch nicht verwunderlich, dass die Mehrzahl der eingespielten Trailer „Schreckensbilder“ zum Thema Hund zeigten. Da konnte der am Sonntag zuvor mit dem NDR-Team am Rahweg gedrehte kurze Beitrag mit Hunden und HalterInnen der IG Hundefreunde Niendorf denn auch nicht mehr viel Positives über den besten Freund des Menschen rüber bringen.