Wegen des umstrittenen Verfahrens zu den Vorstandswahlen im Hamburger Tierschutzverein (HTV) fanden sich – rechtzeitig vor Beginn der alljährlich stattfindenden HTV-Mitgliederversammlung – Hunde-Lobbyisten zu einer Mahnwache vor dem Tierheim Süderstraße ein. Die Hunde-Lobby brachte damit auch ihre Solidarität mit Hannelore Hermann, HTV-Mitglied und Angehörige des Vorstands der Hunde-Lobby, zum Ausdruck.
Nach dem Hannelore Hermann öffentlich Kritik daran geübt hatte, dass das Wahlverfahren, lediglich die Zustimmung zum Interims-Vorsitzenden und ehemaligen HTV-Geschäftsführer Wolfgang Poggendorf zulasse, wurde sie vom HTV-Vorstand abgemahnt. Nachdem das Hamburger Abendblatt über die Abmahnung berichtet hatte, wurde das Ausschlussverfahren gegen die Hunde-Lobbyistin eingeleitet (das Ergebnis steht derzeit noch aus).
An den Vorstandswahlen hatten sich denn auch nur gut 2.000 der rund 7.000 HTV-Mitglieder beteiligt und gerade einmal knapp 100 waren der Einladung zur Mitgliederversammlung gefolgt, die – womöglich aus Angst vor Übergriffen durch die friedlichen Hunde-Lobby-Akitivisten – von einem beachtlichen Security-Aufgebot gesichert wurde.
Dass ca. 90 Prozent der abgegebenen Wahlscheine ein Kreuzchen für den ehemaligen HTV-Geschäftsführer aufwiesen, wird Poggendorf sicherlich als einen großen Vertrauensbeweis hinstellen. Doch diese Wahl hätte Poggendorf theoretisch auch mit nur einer abgegebenen Ja-Stimme gewinnen können. Schaut man sich die Zahlen aber einmal genauer an, hat gerade einmal ein gutes Viertel der HTV-Mitglieder für Poggendorf votiert. Knapp 75 Prozent der HTV-Mitglieder haben es offensichtlich vorgezogen, die nummerierten – und damit rückverfolgbaren – Wahlscheine lieber gleich in den Papierkorb zu werfen. Nun ist es an einem der unzufriedenen HTV-Mitglieder, die Wahl vor dem Amtsgericht anzufechten.