Der schweizerisch/italienische Verein Tierärzte im Einsatz sucht dringend unterstützende Tierschutzorganisationen, Vereine und/oder Clubs für eine politische Kampagne. Finanzielle Hilfe ist zwar sicher willkommen, aber nicht Gegenstand dieses Aufrufs!
Hintergründe:
Seit einigen Monaten ist der Verein mit seinem Tierarzt Dr. Antov und Helfer/Innen aus der Schweiz und aus Italien dabei, im südlichsten Teil Apuliens große Sterilisationsaktionen für Hunde und Katzen durchzuführen und das Tierleid auf diese Weise wenigstens hier etwas zu lindern. Die Provinz Apulien wurde ausgesucht, weil das Problem hier am größten ist und weil es hier zumindest nach dem Gesetz möglich ist, sterilisierte Straßenhunde wieder freizulassen.
Viele Tierschützer können sich kaum vorstellen, warum ein Tierschutzverein gegen Tierheime kämpft müssen und sich für deren Schließung einsetzt. Das ist verständlich, zumal der Begriff „Tierheim“ hierzulande gewisse Vorstellungen beinhaltet, die in krassem Gegensatz dazu stehen, was sich in Süditalien wirklich dahinter verbirgt. Wohlweislich sind diese Tierlager öffentlich nicht zugänglich. Es gibt keine Öffnungszeiten und Außenstehenden ist der Zutritt in aller Regel grundsätzlich verboten
In ganz Apulien gibt es über einhundert Anlagen – oft alte Schlachthöfe oder Industrieareale in denen 50, 200, 500 oder auch 1.200 Hunde eingepfercht werden. 50-70 Prozent der Hunde sind mehr oder weniger krank, haben aufgequollene Pfoten, Räude, Krebs oder Leishmaniose. Über 60.000 Hunde warten hier auf ihren Tod – etwa genau so viele sind frei auf den Straßen, Müllhalden und Stränden. Das ist die Hundehölle von Apulien. Stefan Weber vom Verein Tierärzte im Einsatz versichert, dass das Leben eines Straßenhundes trotz aller Härte und Risiken unvergleichlich besser, tiergerechter und naturgemäßer ist, als das jahrelange Siechtum und Sterben in den „Canile“.
In den neunziger Jahren begann der italienische Staat per Gesetz privaten Tierheim-Betreibern staatliche Subventionen von einem bis vier Euro pro Tag pro Hund zu bezahlen. Ein großes Geschäft. Mit den rund 60.000 Hunden, die in den so genannten „Tierheimen“ eingekerkert werden verdienen Hundeheim-Besitzer, Bürgermeister, Amtstierärzte und andere korrupte Insider täglich über 200.000 Euro. Es geht um Millionenbeträge. Korruption und Betrug ist Alltag. Die Branche boomt.
In ganz Apulien sind Hundeheime wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden geschossen, massenweise vermehren sich die Hunde dort und jeden Winter werden wieder tausende von ihnen ausgesetzt – denn so bleiben die „Straßenhunde“ gut sichtbar und damit ist die Existenzberechtigung der „Heime“ gegeben. Außer für trächtige oder läufige Hündinnen, die ausgesetzt werden, gibt es in der Regel keinen Weg aus einem Canile lebend wieder herauszukommen. Adoptionen finden kaum statt – sind sogar unerwünscht.
In engen, stinkenden und verwahrlosten Boxen aus Beton oder Käfigen, meist nur winzig klein werden 2 bis 7 Hunde in qualvoller Enge zusammengepfercht. Sie sehen nur Zement und Gitter. Ihre Boxen verlassen diese Hunde nie. Mit etwas Glück (mitnichten regelmäßig) erscheint einmal ein Arbeiter der Kot wegspritzt und billigstes Trockenfutter dalässt. 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr Gebell, Gestank, Enge, Feuchtigkeit – Hitze im Sommer – Kälte im Winter.
Je nach Herkunft und Charakter werden die Hunde unter diesen „Bedingungen“ entweder wahnsinnig, depressiv oder aggressiv. Ansprache, Spielen, Spaziergänge, Bäume, Gras oder soziale Kontakte gibt es für diese Hunde nicht. Weil Sie pro Tag 1 bis 4 Euro bringen, werden diese Tiere sogar am Sterben gehindert – ein Leben kann man dieses Schicksal nicht mehr nennen.
Forderungen:
– Stop der Subventionierung privater Hundeheime in Apulien
– Einführung einer Hundesteuer und Registrationspflicht
– Obligatorische Kastrationen aller Straßenhunde
– Schluss mit der organisierten Tierquälerei
Aktionen:
Um diese Forderungen zu erreichen bieten der Verein Tierärzte im Einsatz die kostenlose Arbeit für Massenkastrationsaktionen an, unter der Bedingung, dass die anderen Forderungen politisch erfüllt werden.
Um dieser Kampagne in Apulien mehr Nachdruck zu verleihen, um die Tourismus-Branche zu Befürwortern zu machen und um auf EU-Ebene aktiv werden zu können braucht der Verein eine breit abgestützte Lobby hinter der Kampagne.
Eine Plattform (Koalition) mit einer Vielzahl von Tierschutzorganisationen aus der Schweiz, Italien, Deutschland, Österreich und Holland ist dafür ideal.
Organisationen, die sich hinter die prinzipiellen Forderungen stellen können, werden gebeten, der Kampagne beizutreten. Dies bedeutet, dass obige Forderungen auch in Apulien, Rom oder Brüssel (EU) gestellt werden und dass gegebenenfalls Informationen, Unterschriftensammlungen oder Aktionsaufrufe über die jeweiligen E.-Mail Verteiler und/ oder Homepages und Publikationen verbreitet werden. Ein solches Engagement für die Straßenhunde Apuliens kann deren Schicksal ändern.
Interessierte Organisationen senden ihren Namen, die Web- und E-Mail-Adresse sowie ihr Logo an: Tierschutzorganisation Tierärzte im Einsatz, Chüngengasse 14, CH 8805 Richterswil oder per E-Mail an info@stie.ch. Weitere Infos unter www.stie.ch.