Vogelgrippe: Kein Ende in Sicht

Weiter Leinenzwang im gesamten Stadtgebiet

Nachdem am 8. März 2017 bei einer verendeten Möwe auf der Veddel und zwei toten Enten in Bergedorf der hochansteckende Vogelgrippe Erreger H5N8 nachgewiesen wurde, müssen sich Hamburgs Hundehalter weiter auf einen stadtweiten Leinenzwang einstellen. Laut Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde ist der früheste Termin, zu dem die restriktiven Maßnahmen aufgehoben werden können, der 8. April 2017.

Leinenzwang wegen Vogelgrippe: reiner Aktionismus

Auf Nachfrage der Hunde-Lobby sieht die Gesundheitsbehörde keinerlei Möglichkeiten, den Leinenzwang zumindest auf ausgewiesenen Freilaufflächen und Auslaufzonen zu lockern. Die Behörde begründet das Festhalten am generellen Leinenzwang damit, dass das Friedrich-Löffler-Institut die Freie und Hansestadt zum Hochrisikogebiet erklärt habe. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt teilt die Ansicht der Hamburger, dass Hunde zur Verbreitung der Infektion beitragen können, dagegen nicht. Die niedersächsischen Gesundheitsschützer sehen keine belastbaren Hinweise darauf, dass Hunde eine epidemiologisch relevante Rolle bei der Verbreitung der Vogelgrippe spielen. Ähnlich sieht es auch die Bundesärztekammer, die auch bei Katzen keine Hinweise sieht, dass die Samtpfoten eine nennenswerte Rolle bei der Verbreitung der Infektion spielen würden. Nach Ansicht von Experten reicht die Menge an Erregern in Vogelkot zudem nicht aus, um andere Tiere zu infizieren.

Tipp: Für Bürgeranfragen zum Thema Vogelgrippe hat die Gesundheitsbehörde eine Hotline unter 040-428 37 2222 eingerichtet, die von Montag bis Donnerstag zwischen 8.00 und 16.00 Uhr sowie freitags von 8.00 bis 15.00 Uhr erreichbar ist. Inzwsichen wurde auch auf change.org eine Petition eingerichtet, die sich an Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks richtet, den Leinenzwang wegen der Vogelgrippe aufzuheben.