Ist das das Ende einer langjährigen Zusammenarbeit?
Erstmals seit der Ära Poggendorf wurde die Hunde-Lobby nicht zum Frühlingsfest des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV) eingeladen. Erst auf mehrfache Nachfrage wurde den Vertretern der Hunde-Lobby mitgeteilt, dass bei der Auswahl der teilnehmenden Vereine auf die aktuellen gemeinsamen Kooperationen geachtet werde und man der Hunde-Lobby deshalb absagen müsse.
HTV Frühlingsfest ohne Hunde-Lobby
Dabei verbindet keinen der zum HTV Frühlingsfest eingeladenen Vereine schon so lange ein gemeinsames Ziel wie den HTV und die Hunde-Lobby. Bereits 2008 hatten die damalige HTV-Vorsitzende Dr. Gabriele Waniorek-Görke und die Vorsitzende der Hunde-Lobby, Jule Thumser, ein gemeinsames Ziel formuliert, nämlich die art- und tierschutzgerechte Hundehaltung in der Elbmetropole. Besonderes Augenmerk hatten die beiden Vereins-Vorsitzenden dabei auf die Rücknahme der Unwiderlegbarkeit der Gefährlichkeit der Rassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pittbull Terrier und Staffordshire Bullterrier sowie deren Mischlinge gelegt. Aus diesem Grund hatte es Waniorek-Goerke seinerzeit auch abgelehnt, dass der HTV eine Rassebegutachtung für vom Ordnungsdienst sichergestellte Hunde vorzunehmen. In einem ersten gemeinsamen Projekt hatten Mitglieder der Hunde-Lobby Patenschaften für „Listis“ übernommen und damit das regelmäßige Gassigehen mit den betroffenen Hunden ins Leben gerufen – das bis heute besteht.
Haben sich die Prioritäten des HTV verschoben?
Neben der Lockerung der Rasseliste hatten sich Waniorek-Goerke und Thumser auch die Umsetzung der Globalrichtlinie auf die Agenda geschrieben. Der Gesetzgeber hatte die Ausweisung weiterer Pfade, Wege und Flächen für geprüfte Hunde den Bezirksparlamenten überlassen. Schon damals waren die Bezirke weit davon entfernt, den so genannten Hundeführerschein mit mehr Freilaufmöglichkeiten in den Parks zu belohnen. Inzwischen werden diesen vorbildlichen Hundehaltern immer mehr attraktive Flächen streitig gemacht – wie die Beispiele Altona und Kaiser-Friedrich-Ufer eindrucksvoll belegen. Gerade im Hinblick darauf, setze der HTV ein völlig falsches Zeichen, indem er die Hunde-Lobby nicht zum Frühlingsfest eingeladen habe. „Die KaifuDogs haben gerade ein Bürgerbegehren gestartet, für das Sie bis November 2017 über 6.000 Unterschriften zusammenkriegen müssen“, erklärt Thumser, die sich vom HTV Frühlingsfest viele Unterschriften erhofft hatte. Gleichzeitig bedauert sie die Einstellung der jetzigen 1. Vorsitzenden des HTV, Sandra Gulla, die anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung im April 2017 gesagt hatte, dass die derzeitige Regierungskoalition in der Hansestadt ohnehin nicht zu Änderungen beim Hundegesetz zu bewegen sei und man von der Opposition auch nicht mehr als ein Schulterklopfen erwarten könne.
Augenscheinlich haben sich die Prioritäten des HTV unter dem Vorsitz von Sandra Gulla verschoben, denn auch sieben Wochen vor der Demo „Tschüss Rasseliste“ am 1. Juli 2017, hat sich der HTV noch immer nicht entschieden, durch seine Teilnahme ein Zeichen für die Listenhunde zu setzen.
P.S.:
Und das als Tierschutzverein – toller Tierschutz.
Ich wusste schon damals, dass das Franziskus-Tierheim bei Hagenbeck eine bessere Politik betreibt.
Dann scheint die Fr. Gulla (HTV) mehr das Geld im Auge zu haben als den Schutz der (Listen)-Hunde, denn so eine Begutachtung ist nicht gerade billig.
Hurra „Geld regiert die Welt“