Sie ist jung, sie versteht etwas von Tier- und Umweltschutz und sie sitzt erstmals für die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft: Lisa Maria Otte hat Umweltwissenschaften studiert und von 2014 bis 2019 hauptamtlich bei Greenpeace gearbeitet. Bis zu ihrem Einzug in die Bürgerschaft war sie Leiterin der Kampagnenabteilung bei der Tierschutzorganisation Vier Pfoten in Hamburg.
Treffen im Franziskus-Tierheim
Seit ihrem Amtsantritt als tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion sucht die 37-jährige aktiv den Dialog zu den Tierschutz-Organisationen der Hansestadt. Gemeinsam mit Katrin Meyer, Referentin für Tierschutz, und Falk Schmidt-Tobler, Abgeordneter der Grünen in der Bezirksversammlung Eimsbüttel, besuchte die Politikerin am 8. September das Franziskus-Tierheim, um sich mit Frank Weber, 2. Vorsitzender des bmt, Jule Thumser, 1. Vorsitzende der Hunde-Lobby, und Michael Wahlert, Vorstandsmitglied der Hunde-Lobby, über die Themen Hunde und Tierschutz in Hamburg auszutauschen. „Euer Input war für uns sehr wertvoll“, sagte Lisa Maria Otte im Anschluss an das Treffen, „es ist deutlich geworden, was für die Hunde in Hamburg aktuell am meisten Leid verursacht: der Online-Tierhandel über eBay Kleinanzeigen, die Unvermittelbarkeit von sogenannten Listenhunden aufgrund des Hundegesetzes und der falsche Umgang mit den Tieren durch die Halter*innen“. Die Einblicke sowohl in die Arbeit der Hunde-Lobby als auch des Franziskus-Tierheims hätten wichtige Impulse gegeben, den Tierschutz in Hamburg voranzubringen.
Chancen für eine Änderung des Hamburger Hundegesetzes?
Die Diskussionen mit den Autoren des Hamburger Hundegesetzes – Michael Fuchs (CDU), Andreas Dressel (SPD) und Christian Maaß (GAL) – vor Inkrafttreten des Hamburger Hundegesetzes 2006 sind Jule Thumser noch lebhaft in Erinnerung. „Damals hatten wir es mit Politikern zu tun“, erinnert sich die Vorsitzende der Hunde-Lobby, „die von dem tödlichen Unfall des kleinen Volkan und den daraus resultierenden reißerischen Schlagzeilen der Boulevardpresse getrieben schienen. Der Preis, den die Hamburger Hundehalter*innen und ihre Vierbeiner für eine vermeintliche Sicherheit zu zahlen hatten, war ihnen augenscheinlich egal“. Mit Lisa Maria Otte sei erstmal eine ausgewiesene Tierschützerin in die Bürgerschaft eingezogen, die bereit sei, das Hundegesetz und die damit verbundene unsinnige Rasseliste auf den Prüfstand zu stellen.