verfasst von Jule Thumser
Wäre er nicht Schauspieler geworden, dann wohl ganz sicher der beste Tierarzt der Welt. Wenn es um das Wohl von Hund, Katze oder Maus ging, kannte er keine Kompromisse und zu den „blödsinnigen und von keiner Sachkenntnis getrübten Verordnungen und Maßnahmen“ Hunde betreffend, nahm er nie ein Blatt vor den Mund.
Am 30. Mai 2008 ist Gert Haucke im Alter von 79 Jahren für immer über die Regenbogenbrücke gegangen. Die Hunde haben ihren engagiertesten Anwalt verloren und die Hunde-Lobby einen großartigen Freund. Ohne ihn werden wir es noch viel schwerer haben, den berechtigten Interessen der Hunde eine Stimme in der Öffentlichkeit zu verleihen.
Die Hunde-Lobby konnte jederzeit auf den streitbaren Hundeexperten zählen: Nicht nur bei der Lichterkette gegen das Hamburger Hundegesetz fand er deutliche Worte, auch auf der Hunde-Lobby-Website und im „PfotenAbdruck“ ging er wenig zimperlich mit den Plänen des Hamburger Senats um, sämtliche Hunde und ihre Halter für die Verfehlungen einiger weniger in Sippenhaft zu nehmen. Noch im April unterstützte er die Hunde-Lobby erneut mit einer Autogrammstunde bei der Heimtiermesse HanseTier. Als es darum ging, Spenden für die Verfassungsbeschwerde gegen das Hamburger Hundegesetz zu sammeln, zeigte er sich genauso großzügig wie bei Fällen, in denen Hunde und ihre Halter in Not geraten waren.
Gert Hauckes „Lange Nacht der Hunde“, die vor Jahren im WDR-Fernsehen lief, bleibt unvergessen, ist nach wie vor topaktuell und sollte möglichst schnell wiederholt werden. Seine Bücher „Hund auf’s Herz“ oder „Die Sache mit dem Hund“ zählen zu den Standardwerken und sollten in keinem Bücherschrank verantwortungsvoller Hundehalter fehlen.
Die politisch Verantwortlichen werden auch zukünftig nicht müde werden, ein Leben mit Hund durch unsinnige Reglements zu erschweren. Beherzigen wir also den Appell von Gert Haucke: „Jeder wirkliche Hundefreund muss sich aufgerufen fühlen, an den notwendigen Veränderungen mitzuarbeiten und seine eigenen, oft querlaufenden Interessen hintenan zu stellen. In einem Punkt sollte es doch allen, die mit dem Hund leben, ohne auf ihn gekommen zu sein, möglich sein, sich zu solidarisieren: In dem Wunsch, sich bei unseren heutigen Hunden für alles zu bedanken, was deren Vorfahren in vielen Jahrtausenden für den Menschen getan und bewirkt haben, ohne das eigene Leben zu schonen.“
Ein großartiger Mensch ist gegangen, erweisen wir uns weiterhin seiner Unterstützung würdig.